Schweizer Modellprojekt: Ferienanlage mit „Heizfelsen“

Erstellt am: 16. Dezember 2014, 11:01 Uhr

Nicht nur in Deutschland ist die Energiewende, der Umstieg zu regenerativen Energiequellen ohne CO2-Ausstoß ein großes Thema. Auch in der Schweiz sind Projekte mit „grüner“ Energie voll im Trend, wie das Beispiel des Feriendorfes Blatten-Belalp der Schweizer Reisekasse (Reka) zeigt. Die Ferienanlage nahe des Dorfes Blatten besteht aus sieben Häusern mit insgesamt 50 Ferienwohnungen, hinzu kommen mehrere Spielplätze und ein Hallenbad. Der Clou an der Sache: Die Anlage erzeugt ihren eigenen Strom mittels hochmoderner Solartechnik. Die äußerst effizienten Solarzellen bedecken die Dächer der Häuser komplett. Damit wird das Feriendorf mit Energie und Warmwasser versorgt, völlig ohne CO2-Ausstoß.

Die Felsschicht im Boden erwärmt im Winter das Wasser

Doch es kommt noch eine Besonderheit hinzu, denn auch die Wärme der Erde macht man sich zunutze. In der Tiefe von 170 Metern weist eine Felsschicht eine Durchschnittstemperatur von 12 Grad auf. Mit extra installierten Pumpen (natürlich solarbetrieben) und Erdsonden kann man dem Boden im Winter Wärme entziehen, um damit Heiz- und Duschwasser zu erwärmen, wodurch der Fels sich abkühlt. Sobald es draußen wieder wärmer wird, wird per Sonnenlicht erwärmte Flüssigkeit in den Boden geleitet, um den Felsen für den nächsten Winter wieder aufzuwärmen – ein theoretisch endloser, sich selbst stabilisierender Kreislauf.

Das Projekt, das vom Schweizer Bundesamt für Energie finanziell unterstützt wird, ist sicherlich spannend für alle Besitzer von Ferienhäusern – denn immer mehr Gäste legen Wert auf Nachhaltigkeit und darauf, mit dem Urlaub nicht der Umwelt und dem Klima zu schaden. Eine CO2-freie Ferienanlage wäre also nicht nur wünschenswert für den Planeten, sondern auch gut fürs Geschäft!