Deutsche Reisekonzerne gehen auf Mallorca in Offensive

Erstellt am: 9. Januar 2015, 14:30 Uhr

Immer mehr deutsche Reisekonzerne gehen auf der Lieblingsinsel vieler Deutscher, Mallorca, in verstärktem Maße auf Einkaufstour. Der Grund: Man erwartet einen Immobilienboom auf der Baleareninsel und will sich die besten Häuser und Bettenkontingente für die kommenden Jahre sichern. Dabei werden die Hotels vollständig erworben oder es wird mit den Besitzern ein Exklusivvertrag abgeschlossen, so dass nur konzerneigene Gäste in den betreffenden Ferienanlagen Urlaub machen können. Im letzten Sommer, 2014, übernahm Alltours die drei Vier-Sterne-Plus Ferienanlagen Estrella de Mar, Coral de Mar und Orquidea Playa in der Gegend um Alcúdia im Norden Mallorcas. Dadurch hat sich Alltours zu einem der größten Betreiber von Hotelbetten auf der Insel entwickelt. Ein weiteres Hotelprojekt unter Alltours-Ägide ist das Hotel Kontiki Playa an der Playa de Palma, frisch renoviert im vergangenen Winter. Laut Alltours habe man ein großes Interesse daran, mit Renovierungen und Modernisierungen die Standards in Sachen Qualität und Service zu verbessern. Auch andere deutsche Reiseveranstalter wie TUI, Thomas Cook und Dertour sind auf Mallorca auf Einkaufstour unterwegs.

Neues Tourismusgesetz macht Erweiterung möglich

Werden die Hotels nicht in Eigenregie gekauft oder gemietet, dann kommt ein anderes Prozedere zum Trage. Dann übernehmen die Hotels nämlich die Kosten für die komplette Erneuerung der Hotels und nutzen diese schließlich in den Folge-Jahren für die eigene Kundschaft. Erst kürzlich bestätigte der touristische Geschäftsführer der TUI Deutschland GmbH die Strategie der Exklusivverträge. Die Playa de Palma ist bei den Plänen der deutschen Reiseunternehmen der Ort mit den meisten Regie-Wechseln innerhalb der Hotels. Die Tendenz hin zu Exklusivverträgen mit den Übernachtungsbetrieben geht Hand in Hand mit Modernisierungen und Erweiterungen der Häuser sowie nicht selten einer Anhebung der Sterne-Kategorie. Die juristische Grundlage für jene Erweiterung rührt vom spanischen Tourismusgesetz aus dem Jahr 2012, die solche Erweiterungen möglich machte.