Griechenland: Präsident sagt All-Inclusive-Anlagen den Kampf an
Erstellt am: 29. Januar 2015, 18:03 Uhr
Der neu gewählte griechische Präsident Alexis Tsipras von der sozialistischen Partei SYRIZA will so einiges anders machen als sein Vorgänger, das ganz Land soll umgekrempelt werden. Da überrascht es kaum, dass der 40-jährige Staatschef auch Pläne für den Tourismussektor hat – obwohl es für diesen Wirtschaftszweig in Griechenland gerade eigentlich recht gut läuft und auch die Prognosen für 2015 positiv sind. Doch Tsipras hat laut dem englischen „Guardian“ nun als erstes den All-Inclusive-Hotels den Kampf angesagt, da diese den kleinen lokalen Gaststätten und Geschäften schaden würden. Die Argumentation ist nachvollziehbar: Wenn die Urlauber den ganzen Tag in ihren Ferienanlagen verbringen und dort jegliche Getränke und Speisen umsonst erhalten, tendieren sie sicherlich seltener dazu, abends noch die kleine Taverne im Ort zu besuchen.
Kleine Gaststätten sollen stärker einbezogen werden
Verboten werden, wie es viele Beobachter zuerst verstanden haben, soll der All-Inclusive-Urlaub jedoch auch wieder nicht. Stattdessen will die neue Regierung laut der neuen Wirtschaftsministern Elena Kountoura wohl eher die kleinen Restaurants und Bars stärken und damit die wirtschaftliche Lage der Regionen unterstützen. Bei All-Inclusive-Angeboten solle zudem die Qualität erhöht werden. Auch Andreas Andreadis, der griechische Tourismus-Chef, hat ähnliche Vorstellungen: Man solle neue All-Inclusive-Modelle erproben, in denen die Umgebung mit ihren Restaurants, Läden und Cafés stärker in das Gesamterlebnis miteinbezogen wird. So oder so: Es wird spannend für die Ferienanlagen Griechenlands, wie sich der All-Inclusive-Tourismus entwickeln wird.